Das Christentum kurz erklärt
Das Christentum behauptet: "Jesus ist der Messias"
Das Christentum hat auf der ganzen Welt ungefähr zwei Milliarden Anhänger und ist damit die "größte" Weltreligion (wenn man von der Anzahl der Anhänger ausgeht). Damit sind rund 28,97% (also knapp ein drittel der Menschheit Anhänger der christlichen Religion). Das bedeutet im Umkehrschluss, das ca. zwei Drittel, also eine deutliche Mehrheit der Menschen, keine Anhänger dieser Religion sind. Das Christentum hat sich nach allgemeiner Meinung aus dem Judentum entwickelt (jüngere Hypotesen sprechen jedoch dafür, das das Christentum von den Römern, als neue Religion (neue frohe Botschaft) erfunden wurde, um die Juden wärend des Jüdisch/Römischen Krieges 66-74 unserer Zeit zu "befrieden") und ist auch mit dem Islam verwandt. Aus dem Islam ist später noch die Bahai-Religion hervor gegangen. Alle vier Religionen verehren den einen Gott. Ihr gemeinsamer Urvater ist Abraham. Das Lehrbuch der Christen ist die Bibel, die in ihren Hauptbestandteilen aus Dem "Alten Testament", jüdische Bibel (Tora) und dem "Neuen Testament", den Evangelien und weiteren Schriften besteht.
Nur Christen verehren Jesus als Gottes Sohn und sogar Gott selbst. Sie glauben, dass Gott in Jesus zu den Menschen auf die Erde kam und dass Jesus vom Tod auferstanden sei, um die Menschen von ihren Sünden zu befreien.
Jesus war Jude und laut den Evangelien angeblich schon vor zweitausend Jahren das größte Vorbild vieler Menschen. Laut den Evangelien erzählte er ihnen vom kommenden Reich Gottes (er erwartetete dieses noch zu seinen Lebzeiten) und von Gottes unendlicher Liebe zu den Menschen. Oft predigte er aus der jüdischen Bibel (Altes Testament). Dabei erklärte und ergänzte er angeblich viele Dinge. Er forderte die Menschen auch immer wieder dazu auf, sich an die Zehn Gebote zu halten und friedlich, fair und gerecht miteinander zu leben und füreinander zu sorgen. Er selbst soll vielen kranken und armen Menschen auf wundersame Weise geholfen haben.
Paulus und die anderen Apostel haben Jesus nicht selber gekannt. Sie erzählten die angeblichen Botschaften von Jesus weiter (Paulus jedoch verlor kein einziges Wort über Jesus) und verbreiteten sie. Später entstand daraus neben der jüdischen Bibel eine zweite "heilige Schrift". Sie gilt aber nur für Christen. Weil die beiden Bücher für sie eng zusammengehörten, nannten sie sie Altes- und Neues Testament. Heute heißen sie auch Erstes und Zweites Testament. Gemeinsam mit noch einigen anderen Schriften nennt man das daraus entstandene Gesamtwerk Bibel. Die Bibel ist das "heilige Buch" der Christen, in dessen Anlehnung sie ihren Glauben leben. Heute gibt es allerdings unter den meisten Historikern Zweifel an der damaligen Existenz eines Jesus und der anderen Apostel. Es gibt historisch keinen einzigen Nachweis über dessen Extistenz (im Gegensatz zu anderen bedeutenden Persönlichkeiten dieser Zeit), außer in den Schriften der Bibel.
Die Bibel ist in sich ein ziemlich widersprüchliches Buch. Während das "AlteTestament" einen ziemlich grausamen, unnachgiebigen Gott beschreibt, der u.a. zu Völkermord und anderen Verbrechen aufruft, versucht das "Neue Testament" den gleichen Gott in Gestalt des Vaters (Gott selbst), des Sohnes (Jesus und Gott in einer Person) und des Heiligen Geistes (ebenfalls Gott) als einen liebenden Gott zu beschreiben. Hauptsächlich besteht das "Neue Testament" aus den vier Evangelien von Markus, Matthäus, Lukas und Johannes.
Das Markusevangelium ist nach historisch-kritischer Mehrheitsmeinung das älteste Evangelium. Es entstand ungefähr im Jahr 70 u.Z. und ist für Heidenchristen geschrieben. Gemäß der sogenannten Zweiquellentheorie diente es neben einer Sammlung von Aussprüchen Jesu (Logienquelle) als schriftliche Vorlage für das Matthäus- und das Lukasevangelium. Das vierte Evangelium (also das am spätesten entstandene) im "Neuen Testament" ist das Johannesevangelium. Die Evangelien werden nach ihren angeblichen Autoren, Markus, Matthäus, Lukas und Johannes bezeichnet. Jedoch gibt es keinen historisch, wissenschaftlichen Nachweis für die wirkliche Existenz der vier Evangelisten. Die Evangelien könnten auch von völlig anderen Autoren jener Zeit geschrieben worden sein. Einig sind sich die Forscher darüber, dass es sich hier um von Menschenhand geschriebene Texte handelt.
Von ursprünglich etwa 50 Evangelien haben es die oben genannten vier in das "Neue Testament" geschafft. Die Geschichten der anderen Evangelien waren wohl so absurd, dass man die Inhalte schon damals niemandem hätte glaubhaft anbieten können. Aber auch die vier Evangelien des "Neuen Testaments" unterscheiden sich inhaltlich stark voneinander. Die größte Abweichung gegenüber den ersten drei synoptischen Evangelien weist das Johannesevangelium auf. Die Lehren der Kirche focussieren sich jedoch haupsächlich auf die Inhalte dieses Evangeliums. Heute geht die Wissenschaft nahezu übereinstimmend davon aus, das in den Jahrhunderten ihrer Existenz, in den immer wiederkehrenden Abschriften der Evangelien, zufällig oder auch absichtlich, viel Inhalt hinzugefügt bzw. auch weggelassen wurde. Die Deutung von Begriffen hat sich im Laufe der Jahrhunderte verändert, so dass auch die Dehnbarkeit der verschiedenen Interpretationen zugenommen hat.
Durch seine in den vergangenen Jahrhunderten hauptsächlich (jedoch nicht immer) kriegerische und aggressive Missionstätigkeit und durch das zeitgleiche predigen von Friedensbotschaften, konnte sich das Christentum am meisten in der Welt ausbreiten und sich so zur Religion mit den zahlreichsten Anhängern entwickeln. Als Beispiel für die aggressive Missionspolitik kann man hier die Kreuzzüge (zwischen dem 10. und dem 13. Jahrhundert), die "Entdeckung" und Eroberung des amerikanischen Kontinents (ab 1492) oder die Inquisition und Hexenverfolgungen bis ins 18. Jahrhundert hinein, um nur die schlimmsten zu nennen. Selbst der Reformator Martin Luther beführwortete die Verfolgung und Tötung vermeintlicher Hexen. Die Kolonialisierung der Welt durch die haupsächlich europäischen (christlichen) Mächte trug ebenfalls zur Verbreitung ders Christentums auf anderen Kontinenten (hauptsächlich Amerika und Afrika) bei.
Das Christentum besteht aus verschiedenen Strömungen, die man als Konfessionen bezeichnet. Die Hauptströmungen sind hierbei Katholiken, Orthodoxe und Protestanten. Eine relativ neu verbreitete Strömung unter den Protestanten sind die Evangelikalen, eine fundamentalistische Strömung mit Ursprung aus den Vereinigten Staaten von Amerika, die die Evangelien als ihr Hauptleitbild oft wörtlich leben.
Die 10 Gebote sind für Christen die wichtigsten Regeln. Sie stammen aus dem "Alten Testament". Nach dessen Aussage empfing Moses von Gott auf dem Berg Sinai zehn Gebote.
Hier klicken für die 10 Gebote.