Der Islam kurz erklärt
- Allah ist einzigartig und Mohammed ist der Prophet
Der Islam ist eine der großen Weltreligionen mit nur einem Gott. Sie ist mit dem Judentum und dem Christentum verwandt. Außerdem hat sich die Bahai-Religion aus dem Islam weiter entwickelt. Alle vier Religionen haben den gemeinsamen Stammvater Abraham.
Die Gläubigen des Islam heißen Muslime. Sie glauben an einen einzigen Gott. Gott heißt auf Arabisch Allah. Das Lehrbuch des Islam ist der Koran. Das arabische Wort "Islam" lässt sich nicht nur mit einem einzigen Wort übersetzen. Es bedeutet ungefähr „Hingabe“ oder „Frieden“. Gemeint ist damit das wichtigste Ziel der Muslime. Sie wollen Allahs Gebote gut beachten und so leben, dass es Allah gefällt. Im Zusammenleben mit anderen Menschen gehören dazu Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, Friede, Vernunft, Bildung und Fortschritt. Kein Mensch darf wegen seiner Hautfarbe oder Herkunft benachteiligt werden. Nach dem Tod wünschen sich Muslime ein ewiges Leben bei Gott.
Der Islam kam vor rund 1450 Jahren in die Welt. Der Prophet Mohammed verbreitete den Glauben unter den Menschen. Heute gehören der Religion über eine Milliarde Menschen auf der Erde an.
Die Lehre des Islam stützt sich laut Koran auf 5 Säulen:
Schahāda - Das Glaubensbekenntnis:
Das Glaubensbekenntnis lautet "La ilaha illa Allah wa Muhammad rasul Allah". Das heißt soviel wie "Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet". Das Bekenntnis soll mit Überzeugung aufgesagt werden, um das Zugehörigkeitsgefühl zum Islam deutlich zu machen.Das öffentliche Aussprechen der Formel bildet die erste Säule. Außerdem ist sie fester Bestandteil jedes rituellen Gebetes. Man nennt das Glaubensbekenntnis auch "shahada".
Salāt - Das Gebet
Fünfmal sollte ein Moslem am Tag beten. Vor Sonnenaufgang, am frühen Vormittag, am Mittag, vor Sonnenuntergang und vor Mitternacht. Es ist aber in Ausnahmefällen, zum Beispiel auf Reisen, gestattet, das Mittags- und das Nachmittagsgebet sowie das Abend- und Nachtgebet zusammenzulegen, sodass nur dreimal täglich gebetet werden muss.
Muslime beten in Richtung Mekka, wobei jedes Gebet nicht länger als ein paar Minuten dauert. Man macht bestimmte Bewegungen dazu wie sich verbeugen, stehen, sitzen oder sich niederwerfen. Bei der für das islamische Gebet rituellen Reinigung ("Wudu") wäscht man sich unter anderem das Gesicht, die Hände und die Füße.
Zakāt - soziale Pflichtabgabe
Eine der fünf Säulen des Islam ist die Unterstützung der Bedürftigen, auch "Zakat" genannt. Muslime, die nicht selbst hoch verschuldet sind oder unter dem Existenzminimum leben, sollen in der Regel 2,5 Prozent ihres "ruhenden Netto-Kapitalvermögens" spenden. Als ruhendes Vermögen gelten unter anderem Bargeld, Schmuck und Mieterträge. Ein Muslim muss mindestens ein Mondjahr lang im Besitz dieses Vermögens sein. Je nach Besitztümer (Bodenschätze, Tiere, landwirtschaftliche Produkte) ergibt sich eine unterschiedliche Höhe der "Zakat". Die soziale Pflichtabgabe soll in erster Linie an arme Menschen gehen, kann aber auch zum Beispiel als Werbung für den Islam verwendet werden. Die Spende fördert die soziale Sicherheit und das Gemeinschaftsgefühl zwischen den Menschen. Sie ist ein wichtiger Bestandteil jeder islamischen Gesellschaft, da sie jedem Menschen die Lebensgrundlage sichert, ohne dass sich der Empfänger jemandem verpflichtet fühlen muss. Die Spende wird gleichzeitig als eine Art Reinigung angesehen.
Saum - Das Fasten
Etwa 30 Tage soll ein Muslim während des Monats Ramadan fasten. Der Ramadan hat für Muslime eine besondere Bedeutung: In diesem Monat ist der Koran als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden; dieser Zeitraum soll als ein Monat der inneren Einkehr und Besinnung für jeden einzelnen Muslim verstanden werden. Von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang ist es zum Beispiel verboten zu essen, zu trinken, zu rauchen oder Geschlechtsverkehr zu haben. Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Kalenders. Dieser richtet sich nach dem Mond. Er ist pro Jahr zehn oder elf Tage kürzer als der Sonnenkalender, deshalb findet der Ramadan jedes Jahr zu einer anderen Zeit statt. Das tägliche Fasten beginnt, so steht es im Koran, sobald man in der Morgendämmerung einen weißen von einem schwarzen Faden unterscheiden kann. Kranke Menschen, stillende Frauen und Reisende sind zum Beispiel vom Fasten befreit, sollten es aber später nachholen. Kleine Kinder fasten in der Regel auch nicht. Am Ende des Ramadans wird das Zuckerfest gefeiert, eines der zwei wichtigsten Feste im Islam.
Haddsch - Pilgerfahrt nach Mekka
Einmal im Leben sollten Muslime eine Pilgerfahrt nach Mekka unternehmen, wenn sie dazu körperlich und finanziell in der Lage sind. Jedes Jahr im zwölften Monat des islamischen Kalenders treffen sich bis zu drei Millionen Muslime in Mekka und umrunden gemeinsam sieben Mal die Kaaba, ein wichtiges Heiligtum des Islam. Die Muslime glauben, dass dies ein Rest des ursprünglichen Tempels ist. Gott, so die Überlieferung, befahl Abraham und seinem Sohn Ismael die Kaaba zu bauen. Die Männer tragen während der Pilgerfahrt besonders einfache Kleidung, um soziale Unterschiede nicht zu zeigen. Alle sollen vor Gott gleich sein. Die Pilgerfahrt nennt man Hadsch. Hadschi ist der Ehrentitel für Moslems, die die Reise absolviert haben. Das Ende der Pilgerfahrt wird im großen Stil gefeiert. Es ist das wichtigste Fest im Islam.
Demnach ist der Islam eine sehr friedliche Religion, obwohl auch der Koran Passagen enthält, welche von Menschen mißbraucht werden können, um Unfrieden und Krieg zu stiften. Diese werden von radikalen Islamisten benutzt, um Menschen aufzuhetzen, im Namen Gottes Verbrechen zu begehen.