Die Bahai-Religion kurz erklärt
- die jüngste Glaubensgemeinschaft wirbt für eine bunte und friedliche Welt
Bahai glauben wie Juden, Christen und Muslime an den einen Gott. Ihre Religion ist noch sehr jung. Sie ist gerade erst 150 Jahre alt geworden. Ihr Stifter Baha’ullah verkündete sie 1863 zum ersten Mal im Iran. Damals wurde gerade der Telegraf erfunden und die ersten Eisenbahnen fuhren durchs Land. Damit konnten die Menschen zum ersten Mal in der Geschichte leicht und schnell rund um den Erdball reisen und miteinander reden. Das ist eine wichtige Voraussetzung für das Ziel der Bahai. Sie wollen die „Einheit der Menschheit in ihrer Vielfalt” verwirklichen. Alle Menschen der verschiedenen Völker sollen friedlich zusammenleben. Und jeder soll seinen Teil dazu beitragen.
Die Lebensregeln der Bahai-Religion können in ihrer Bedeutung mit den 10 Geboten verglichen werden, obwohl diese viel moderner verfasst und der heutigen humanistischen Ethik viel näher sind als die antiquierten 10 Gebote des Alten Testamentes. Jeder soll sich für seine Mitmenschen und die ganze Menschheit einsetzen. Bahai sollen jeden Morgen und jeden Abend in den heiligen Schriften lesen und täglich das Pflichtgebet sprechen. Beides gilt als Nahrung für die Seele, so wie Essen und Trinken Nahrung für den Körper sind.
Ihre heiligen Schriften erinnern die Bahai täglich an ihre Lebensregeln. Danach soll jeder einzelne Mensch die Wahrheit suchen, sich Gott zuwenden und sich bemühen, nach dem Willen Gottes zu leben. Das bedeutet, jeder Mensch soll:
Wahrhaftig, ehrlich, aufrichtig und vertrauenswürdig sein,
seine „inneren Edelsteine” ans Licht bringen und viel lernen,
Vorurteile ablegen und in allen Dingen auf Gerechtigkeit achten,
über niemanden schlecht reden, sondern auf das Gute in jedem Menschen sehen,
seinen Nächsten lieben und ihn sich selbst vorziehen und
sich für das Wohlergehen seiner Mitmenschen und der ganzen Menschheit einsetzen.